Donnerstag, 26. Juli 2012

Jetzt wird es warm....

Hatte ich nicht noch vor wenigen Wochen ueber das schlechte Wetter in England geklagt und stolz Zeitungen zitiert, die uns Regen bis September versprochen haben? Hatte ich nicht auch ueber die gute Chance auf verregnete Olympische Spiele gelaestert? Ja, ich erinnere mich... und nehme jetzt alles wieder zurueck.

Denn derzeit ist es hier bruetend heiss. Also fuer englische Verhaeltnisse. Wann hatten wir hier das letzte Mal eine Temperatur ueber 30 Grad? Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern.
Endlich ist Sommer. Es fuellen sich die Hinterhoefe der Pubs in denen sogar ein klein wenig Biergartenstimmung aufkommt. Im Buero stoehnen alle ueber die nicht funktionierende Klimaanlage und seit heute weiss ich sogar, dass ich am Versagen dieser Anlage eine Teilschuld trage. Schliesslich bringe ich wohl mit meinem permanent geoeffneten Fenster die ganze Regelung durcheinander. Wenn das so weiter geht, dann erwerbe ich vielleicht wirklich noch eine Tube Sonnencreme, das waere das erste mal in sieben Jahren England. Oder ich passe mich einfach dem knallig roten Sonnenbrand-Look meiner englischen Landsleute an.

Sommer, Hitze, Urlaubszeit, Sonnenbrand - nicht wirklich der beste Zeitpunkt um ueber das Heizungssystem in unserem zukuenftigen Haus zu schreiben. Aber was soll ich machen? Da ich bei der etappenweisen Beschreibung des Grundrisses unseres Kellers damals die Richtung entgegen des Uhrzeigers eingeschlagen habe, kommt als naechster Raum jetzt eben der Heizungsraum. Und da muss ich jetzt durch.

Doch zuerst muss ich noch am Treppenhaus vorbei. Das wollte ich zuerst gaenzlich ueberspringen, einem Treppenhaus muss man ja nun wirklich keinen ganzen Blogbeitrag widmen. Ausserdem habe ich ja in den oberen Stockwerken noch weitere Gelegenheiten, einen Text ueber das Treppenhaus zu schreiben. Denn das ist das Besondere an so einem Treppenhaus, das findet man echt in allen Etagen. Und im Prinzip ist dieser Raum, wenn man es denn als Raum bezeichnen moechte, in allen Etagen fast identisch.

Aber eben nur fast, denn im Keller hat das Treppenhaus noch eine kleine Besonderheit. Es gibt da etwas toten Raum unter der Treppe. In einem normalen Haus wuerde dieser Ort wohl mit grosser Sicherheit zu einem Abstellplatz werden. Der beste Platz fuer ein Fahrrad oder irgendwelchen anderen Geruempel. Streusand koennte man hier auch gut parken, im letzten Beitrag habe ich ja ueber unsere wohl recht steile Auffahrt geschrieben. Aber ein Huf Haus ist ja nun kein normales Haus, hier wird jede Ecke durchgestylt. Und prompt hatte ich das Angebot der Firma StilArt in der Inbox mit solchen schicken Bildern eines Einbauschrankes:




Leider gibt es solche Schraenke bei dieser Firma nicht wirklich billig, auch wenn die Gegenleistung schon eine sehr ordentliche Qualitaet hat. Zumindest am Anfang ist diese Investition einfach nicht drin.

Desweiteren wird unsere Treppe auch nicht diese schoene Holzstufenvariante haben. Diesmal aber nicht nur aus finanziellen Gruenden. Wir bleiben beim Teppich, den gibt es in der Grundausstattung inklusive. Bei einer Holztreppe waere am Ende aus Gruenden des Holzschutzes und der Rutschgefahr wohl eh doch wieder ein Teppich auf den Stufen gelandet. Und das sieht dann auch wieder komisch aus.
Das soll es jetzt aber auch zum Thema Treppenhaus gewesen sein. Ausser, dass sich Huf Haus Treppen hervorragend zum Wechseln zwischen den einzelnen Stockwerken eignen, kann ich wirklich nicht viel Kluges zu diesem Thema schreiben. Also schnell in den naechsten Raum, dem Heizungsraum, da wollten wir ja eh hin.

Doch auch hier geht mein Dilemma weiter. Was soll ich denn ueber Heizungen schreiben, was nicht schon in hunderten anderen Blogs, Foren oder Fachzeitschriften lang und breit beurteilt wurde. Egal wie gut ich das Thema auch recherchieren wuerde, ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass in meinem Blog am Ende sehr viel neues oder einzigartiges zu finden waere. Um hier nicht vollends in das Kopieren ganzer Fachtexte zu verfallen, belasse ich es lieber bei den mir bekannten Fakten und den Fragen, die sich bei unserer Heizungsauswahl stellten.

Welche Fakten kenne ich also? Da waere zum ersten natuerlich die Heizungsart. Im Standard kann man sich bei Huf zwischen einer Luft-Waerme-Pumpe und einer Erdwaermepumpe entscheiden. Beide Heizungstypen werden hier normalerweise im Haus aufgestellt, man muss also den Platz dafuer beim Planen vorhalten. Eine Luft-Waerme-Pumpe koennte wohl auch auch ausserhalb des Hauses stehen, wenn man den Platz auf dem Grundstueck hat und seinen Nachbarn mit den Abluftgeraeuschen auf die Nerven gehen will.
Und Krach wird so eine Anlage sicher ordentlich machen, denn in den kalten Winterwochen muessen da so einige Kubikmeter Luft durch. Alles in der Hoffnung, dass sich dieser auch bei -20 Grad noch in irgendeiner Weise irgendwelche Waerme entziehen laesst.

Aber vielleicht gewoehnt man sich irgendwann ja auch an dieses permanente Staubsaugergeraeusch im Garten / Haus. Das Abluftgeraeusch ist aber trotzdem ein Minuspunkt fuer eine Luft-Waerme-Pumpe - wenn auch sicher nicht der wichtigste. Als eigentliches Argument gegen so eine Anlage wird eher die Wirtschaftlichkeit und der schlechtere Nutzen fuer die Umwelt gesehen. Denn genau wenn es aussen so richtig schoen knackig kalt ist, sollte die Waermepumpe ja die meiste Waerme liefern. Da hat es eine Erdwaermepumpe natuerlich um einiges leichter, denn im Gegensatz zur Luft bleibt es in den tieferen Tiefen der Erde auch im Winter ertraeglich warm. Und bei so einer Erdwaermepumpe pfeift auch nichts, uns war also recht schnell klar, welche Heizung wir bevorzugen wuerden.

Nun es stimmt schon, dass Huf keinen Preisunterschied fuer die beiden Heizungsarten macht, allerdings zwingt so eine Erdwaermeanlage noch einer weiteren nicht zu unterschaetzenden Investition. Man muss ja irgendwie der Erde die Waerme mittels eines Tiefen- oder Flaechenkollektors entziehen, und das ist im Huf Haus Preis eben nicht inklusive. Irgendwo hoert der Standard da auch mal auf, klingt es mir noch in den Ohren.

Es gibt also im Prinzip diese zwei Moeglichkeiten, der Erde Waerme zu entziehen. Entweder in der Flaeche, wenn denn man ein grosses Grundstueck hat. Oder man geht in die Tiefe.

Jetzt waere ein Flaechenkollektor auf meiner Biotop-Wiese genehmigungstechnisch ganz sicher eine richtige  Herausforderung geworden. Bestimmt haette ich schon mit dem Antrag fuer recht viel Heiterkeit bei der Naturschutzbehoerde gesorgt. Nur gut, dass wir schon vom Bauamt eine eindeutige Warnung bekommen haben, somit blieb uns diese Blamage wenigstens erspart. Bleibt also nur die Tiefenbohrung. 

Diese braucht zum einen erheblich weniger Platz und fuer die Ausfuehrung sind nur zwei Voraussetzungen notwendig. Zum einen muss sich der Boden dafuer erstmal eignen und dann braucht man auch noch eine Schachterlaubnis. Glueck auf.

Wie aber kann man erfahren, ob sich ein Boden fuer eine Erdwaermepumpe eignet oder nicht? Zum Glueck hatten wir ja schon einmal gewisse Fragen an die Art und Weise unseres Baugrundes und uns vor Monaten schon um ein Bodengutachten gekuemmert. Dieses fristete bisher ein recht einsames Leben im hinteren Teil unseres Hausbauordners, aber jetzt wurde dieses Heftchen auf einmal doch interessant. Und was fanden wir da? Ab zwei Meter verfestigt sich der Boden bis zur Klasse 6 und kann dann langsam in Fels uebergehen. Das klingt aber auch nicht gut fuer eine Tiefenbohrung, so wuerde ich als Laie hier urteilen. War es das dann schon mit unserer Erdwaermepumpe? Sollten wir schonmal anfangen, unseren Staubsauger in der Nacht laufen zu lassen, damit uns spaeter das Luftpumpengeraeusch nicht mehr so stoert?

Zum Glueck sah das der Herr Dr. Bodengutachter doch anders. Er wurde fast euphorisch, als ich ihm die Idee einer Tiefenbohrung fuer eine Erwaermepumpe beschrieben habe. Beste Voraussetzunge seien das, Fels waere super waermeleitfaehig und mit den modernen Bohranlagen sei es ueberhaupt kein Problem, da ein Loch hineinzukriegen. Sieh mal an, so kann man sich taeuschen. Dass man in einen Felsen nicht bohren kann, darauf haette ich gewettet. Schliesslich habe ich mich nach mehrmaligem Genuss des Filmes "Armageddon" schon so etwas fuer einen Tiefenbohrfachmann gehalten. So kann man sich taeuschen. 

Netterweise gab der Kollege auch gleich eine Empfehlung fuer eine Spezial-Tiefbau-Firma mit, Klasse Service. Aber was genau fragt man so eine Firma, wenn man erstmal nur ein Angebot moechte. Ich haette da gerne mal Loch... Oder brauche ich zwei? Und was, wenn die fragen, wie tief dieses Loch denn sein soll? Fragen ueber Fragen.

Hilfreich waere es, wenn man zuerst einmal die geplante Leistung der Heizung kennen wuerde, aber von dieser Zahl waren wir noch Monate entfernt. Immerhin konnte der nette Herr Huf - Heizungsberater da eine Faustformel liefern, die so einfach war, dass ich sie schon wieder vergessen habe. Diese Formel ergab dann eine Zahl und mit dieser Zahl liess sich dann ein Angebot anfordern.

Das Ergebnis:

Bei einer geschaetzten 10kW Heizungsanlage wurden zwei Bohrloecher mit jeweils 75 Metern errechnet, bei 12kW sind diese Loecher dann schon 90 Metern tief. Fuer einen Meter Loch kann man mit ca. 40 Euro rechnen, dazu kommen noch fixe Kosten fuer Anfahrt, Anschluss und Material sowie das Befuellen mit dem Frostschutzmittelgemisch. Alles in allem ist diese Bohrung im 2x75 Meter Angebot fuer ca. 10.000 Euro und im 2x90 Meter Angebot fuer ca. 12.000 Euro zu bekommen. Nicht gerade billig, dafuer koennte man mit einer Luft-Waerme-Pumpe einige Winter auch rein elektrisch heizen.   

War nicht die Wirtschaftlichkeit eines der Argumente fuer eine Erdwaermepumpe. Spart man damit wirklich so viel, dass sich diese Variante trotz der doch recht hohen Anfangsinvestition am Ende immer noch lohnt?

Rechnen wir doch mal...

Unser Haus hat inklusive Wohnkeller eine beheizte Wohnflaeche von 220qm.
Ein Huf Haus ist ein KfW70 Haus, es darf also nicht mehr als 70kWh/qm*a als Waermeenergiebedarf verbrauchen.... macht 15.400 kWh.

Fuer die Berechnung nehmen wir mal an, dass eine eher schlechte Luft-Waerme-Pumpe eine Arbeitszahl von 2.5 hat - und eine sehr gute Erdwaermepumpe ist hier mit 4.5 deutlich besser. Somit braucht eine LWP 6.160 kWh Strom im Jahr und eine Erdwaermepumpe nur 3.400 kWh.

Dazu kommt noch der Bedarf fuer die Heizung des Warmwassers. Pro Person und Tag rechnen wir hier mit 2 kWh. Wir gehen in dieser Berechnung davon aus, dass auch das Warmwasser mittels Waermepumpe beheizt wird. Ob das bei Huf Hauesern wirklich so ist, weiss ich gar nicht genau.
Kurzum, bei 4 Personen und den oben angegebenen Arbeitszahlen kommen wir auf zusaetzliche 1.170kWh fuer die LWP und 650kWh bei der Erdwaermevariante.

Dazu kommen jetzt noch geschaetzte 4.200 kWh sonstiger Strom - ich ging hier von 350 kWh pro Monat aus. Dieser Wert ist ja fuer beide Heizungsvarianten eh gleich, das sollte also in einem Vergleich der Varianten keine Rolle spielen. Aber vielleicht beeinflusst die Gesamtsumme des Energiebedarfs ja den Strom Tarifes, also rein damit in die Berechnung.

Strompreise kann man zum Beispiel auf dieser Seite finden:  Strom-Preisvergleich
Fuer den 11.500 kWh Bedarf im Fall der LWP ergab sich da ein Tarif von 25 Cent / kWh plus 81 Euro Jahresgrundpreis - das sind dann schonmal stolze 2.900 Euro im Jahr.

Da musste ich ja schon ganz schoen schlucken. Das sind immerhin fast 100 Euro pro Monat mehr, als ich hier in England derzeit bezahle. Gut, unser Haus hier ist auch einiges kleiner und wir kaufen den Strom und das Gas wohl auch auch bei einem recht guenstigen Anbieter. Aber so ein Huf Haus ist ja auch um einiges effizienter, so habe ich jedenfalls gedacht. Auf der Strompreis Webseite finden sich aber auch bessere Preise, aber fuer diesen Vergleich wollen wir mal vom hoeheren Strompreis ausgehen, umso mehr kann dann die Erdwaermepumpe ihre bessere Arbeitszahl ausspielen.

Und auf dem ersten Blick scheint sich fuer diese mit den oben angenommenen Zahlen auch wirklich ein Vorteil zu ergeben. Bei einem Jahresverbrauch von 8.270 kWh sparen wir mit dieser Heizung zirka 800 Euro im Jahr.

Der letzte Schritt im Vergleich der beiden Heizungsarten ist jetzt noch, diese jaehrlichen 800 Euro gegen die 10.000 Euro Anfangsinvestition zu setzen.
Sagen wir mal, dass so eine Heizung 20 Jahre haelt - dann wuerde die einfachste Rechnung so lauten:
Ergeben 800 Euro multipliziert mit 20 mehr als 10.000 Euro - dann ist die Antwort - Ja - die Erdwaermepumpe rentiert sich - wir geben in den 20 Jahren trotz Anfangsinvestition immerhin 6000 Euro weniger aus.

Nun sind aber 800 Euro, die ich erst in 20 Jahren bekomme, erheblich weniger wert, als die 800 Euro des ersten Jahres. Das ganze sollten wir also abzinsen - nehmen wir dafuer mal 3% - fuer mehr koennte man die 10.000 Euro ja heute wohl eh nicht anlegen. Und auf einmal sind nur noch 2.000 Euro auf der Gewinnseite.

Jetzt sind wir mal richtig gemein und behaupten, dass unser Huf Haus statt 70 doch nur 50 kWh/qm*a verbrauchten wird, ein Wert, wie ich ihn in einer Hausbau-Fachzeitschrift einmal gefunden habe. Und dann wir erlauben uns auch noch ganz frech, den laut Strom Vergleich guenstigsten Anbieter zu waehlen (12,30 Cent) - was ja auch mein gutes Recht ist - schliesslich wurde der Strommarkt schon vor 15 Jahren liberalisiert. Und siehe da, auf einmal kostet so eine Erdwaermeanlage ueber die gesamte Laufzeit stolze 5.500 Euro mehr als die LWP. Wer haette das gedacht?

Je mehr das Haus also verbraucht und je teurer der Strom ist, desto wirtschaftlicher wird die Erdwaermepumpe. So richtige eindeutig ist das Ergebnis aufgrund der vielen Variablen jedenfalls nicht.

Nach meiner Meinung ist die Frage nach der Wirtschaftlichkeit aber auch nicht die einzige, nach der sich die Entscheidung fuer oder gegen eine Heizung richten sollte. Denn, auch das hat meine eigene Rechnerei ergeben, richtet man sich nur nach dem Geld dann siegt am Ende hier immer noch die gute alte Gastherme.

Aber das gute Gewissen, mit einer Erdwaermepumpe im Verbund mit irgendeinem Oekostrom das Haus fuer unter 100 Euro pro Monat zum Dampfen zu bringen und dabei trotzdem nicht fuer das Abschmelzen der Polarkappen verantwortlich gemacht zu werden, dass laesst einen ueber die fehlende Wirtschaftlichkeit doch hinwegsehen. So sehe ich das jedenfalls und schliesse damit die Tuer zum wohl langweiligsten Raum des Hauses.


Freitag, 20. Juli 2012

Biotop

Ich stelle jetzt mal fest, dass ich bisher noch gar nicht so viel ueber unser Bauland geschrieben habe. Und das hat auch seinen Grund, ich scheine es selbst gar nicht so genau zu kennen. Jedenfalls wurde mir das vorige Woche amtlich bestaetigt. Und dazu schreibe ich gleich etwas mehr. Heute geht es also noch einmal um unser Grundstueck.

Ich hatte ja schon den einen oder anderen Beitrag zum Thema verfasst, weiss also sehr wohl so einiges ueber unser Land. Ich bin mir zum Beispiel recht sicher, in welchem Ort es liegt (Waltersdorf) und wo in Europa sich dieser Ort befindet (Genau in der Mitte, legt man meine Berechnungsmethode zugrunde). Wer das alles nochmal nachlesen will, das war alles im Beitrag mit dem schoenen Namen "Pampa".

Auch sehr wichtig und mir deshalb durchaus schon bekannt ist die Aussicht, die man vom Land in alle moeglichen Richtungen hat. Schliesslich wird das ja mal der Blick aus den Fenstern werden. Und davon hat so ein Huf Haus ja einige. Wen also die Aussicht von unserem Land interessiert, auch da gab es schon einen Beitrag: "Die ersten Schritte - Das Bauland"

Und mein Wissen ueber das Land geht sogar noch viel weiter. Ich weiss zum Beispiel, dass es sich bei unserem Land um ein Hang-Grundstueck handelt. Fuer jeden Zipfel koennte ich genau angeben, wieviele Meter ich bis zum Meeresspiegel graben muesste. Und aufgrund eines vorhandenen Bodengutachtens koennte ich Euch sogar fuer die ersten 10 Meter mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit die zu erwartende Farbe der Erde vorhersagen. Was fehlt also noch um behaupten zu koennen, ich kenne unser Land?

Koennt Ihr es raten?

Nein? Dann will ich mal helfen. Ich hatte bis Anfang letzter Woche nur eine sehr unklare Idee, was derzeit auf dem Land denn so waechst. Warum sollte mich das auch interessieren? Eine tausend Jahre alte Eiche waere mir ganz sicher aufgefallen, eventuell sogar auch ein viel kleinerer Baum. So ein Baum mitten auf dem Land ist ja ganz sicher irgendwann mit Kosten und anderen unangenehmen Ereignissen verbunden. Vielleicht haette ich aufgrund eines solchen Baumes dann sogar Bekanntschaft mit dem zustaendigen Naturschutzbund machen muessen und dabei versprechen, als Ausgleich fuer das Entfernen beim spaeteren Bau des Hauses auf jegliches Holz zu verzichten. Keine gute Idee fuer ein Huf Haus, aber ein Baum steht da ja nicht, also Entwarnung.

Wenn man sich die Fotos in dem Bauland Beitrag nochmal anguckt, dann kann man auf dem Land eigentlich nur eine Art Gewaechs erkennen. In meiner botanischen Naivitaet wuerde ich das Gras nennen. Gras in einer groesseren Menge wird zur Wiese, und das beschreibt den derzeitigen Zustand des Landes schon recht genau. Eine Wiese ist auf dem Land, sonst nichts.

Aber Wiese ist ja nicht gleich Wiese. Und genau hier wird unser Grundstueck jetzt ganz speziell. Denn mitten im Land gibt es eine unsichtbare Grenze. Um die Wiese suedlich dieser Grenze kuemmert sich anscheinend keine Sau, auf der darf man baggern, graben, wuehlen und sich so richtig mit schwerem Geraet austoben. Aber noerdlich der Grenze faengt das Paradies an. Hier sollte eigentlich ein "Betreten Verboten" Schild stehen. Denn, so durfte ich es im amtlichen Schreiben letzte Woche erfahren, hier befindet sich das Biotop einer mageren Feuchtwiese.

Keine Wiese - Ein Biotop!
 
Ich kenne mich in den verschiedenen Klassifizierungen von Wiesen nun wirklich nicht so aus. Ich kann einen Fussballplatz von einem Campingplatz unterscheiden, mit einer anderen Sorte Wiese hatte ich bisher noch nicht so viel zu tun. Aber es ist schon sehr beeindruckend fuer mich, wie genau die Botanik als Wissenschaft bestimmen kann, ob es sich bei einer Wiese um verachtenswertes Bauland oder um ein besonders schuetzenswertes Biotop handelt. Und dass diese Wissenschaft es sogar fertigbringt, mitten auf ein und derselben Wiese solch erhebliche Unterschiede im Gras festzustellen, das gleich beide dieser doch so gegensaetzlichen Kategorien fuer diese zutreffen, das ist doch einfach unglaublich.

OK, dass wir eine Baugrenze mitten im Grundstueck haben, das war uns schon bekannt. Bisher dachte ich aber, das hat seine Gruende, damit wir mit dem neuen Haus nicht aus der Reihe tanzen und dem Butterberg (so heisst der wirklich, oben im Bild zu sehen) zu nahe auf die Pelle ruecken. Nun ist das also ein Biotop, auch nicht schlecht. Gartengestaltung abgeschlossen.

Wo ist nun aber das Problem? Schliesslich stand das Haus laut Plan ja auch schon vor Bekanntwerden des Biotops vor der Baugrenze. Jetzt ist hinter der Baugrenze eben ein Biotop, was soll das Ganze?

Und was ist so ein Biotop eigentlich? Kurz mal Wikipedia fragen, und da steht: "Der Begriff Biotop ist wertfrei".
Das hilft mir ja nun wirklich weiter. Laut Wiki duerften sogar Betonwuesten Biotop genannt werden. Die Idee, dass ein Biotop besonders schuetzenswert sein muss, kommt aus dem umgangssprachlichen. Und aus der Umgangssprache schafft es so ein Biotop dann auch in die Amtssprache, und dort klingt dass dann so:

...aufgrund des Biotopschutzes (magere Frischwiese) und der.. bla bla bla ... gilt die Baugrenze fuer jegliche Veraenderungen der Gestalt und der Nutzung. Das bedeutet, dass die Ueberbauung, Abgrabungen, Abstuetzungen ebenso unzulaessig sind, wie das Verlegen von Rohren und die Anlage eines Versickerungsbereiches. Auch das Ablagern von Baumaterial oder der Erdaushub sowie das Befahren mit schweren Baugeraeten waehrend der Bauzeit sind dort nicht moeglich. Darueber hinaus sind keine baulichen Nebenanlagen (z.B. Zaeune, Gartenhaeuschen) oder ortsfremde Bepflanzungen unzulaessig. Die Wiese noerdlich der Baugrenze ist in ihrer extensiven Nutzungsform zu erhalten....

So jedenfalls stand das im Brief. Der Brief hatte die nette Ueberschrift: "Anhoerung vor Ablehnung"

Immerhin enthielt der Brief auch den Schluessel fuer den Ausweg aus dem Dilemma. Am Ende wurde im Nebensatz gefragt, ob wir eine Aenderung der Bauvorlagen vornehmen wollen oder lieber einen rechtskraeftigen Bescheid. Mit letzterem meinen die bestimmt die Ablehnung, oder?

Was haben wir also falsch gemacht? Kurz mal auf den alten Plan geguckt, und siehe da.. hier hatte sich tatsaechlich ein Standbein des Carports hinter die Baugrenze verirrt. Laut Architekt ist das bei einer normalen Baugrenze eigentlich kein Problem, aber hier zerstoeren wir ja immerhin 0,09 Quadratmeter der mageren Frischwiese. Sollte das das Bein des Anstosses sein?



Einfachste Idee, schieben wir den Carport halt einen halben Meter nach vorne. Problem aus der Welt. Und den Versickerungsbereich verlegen wir dann auch nach Sueden, muss das Regenwasser in Zukunft eben ein paar Meter weiter wandern auf dem Weg zum Meer.

Nach einem Gespraech mit dem Architekt war ich dann aber doch etwas schlauer. Zum einen wird die Baugrube ja etwas groesser als die geplante Grundflaeche ausfallen muessen, wir wuerden also beim Buddeln unweigerlich im Biotop landen. Und auch wenn wir das in einer Nacht und Nebelaktion schnell ausgefuehrt, Keller reingestellt und fix zugeschuettet haetten, dann haette der schoene Huf Dachueberhang genau ueber dem Biotop weiterhin das gemacht, was er am besten kann, naemlich ueberhaengen. Geht auch nicht, obwohl ich das so im Brief nicht gelesen habe. Aber unser Architekt hatte ja schon mit dem Landratsamt telefoniert und somit einen gewissen Informationsvorsprung. Oder ist ein Dachueberhang etwa eine Ueberbauung?

Zum Glueck hat das Grundstueck vor dem Haus immer noch einiges an Platz. Man koennte also das ganze Haus nach vorne schieben, und genau darauf haben wir uns sehr schnell geeinigt. Ich will ja keinen rechtskraeftigen Bescheid und will auch gar nicht wissen, was das ist. Um immerhin zwei Meter musste das Haus versetzt werden, bis auch der letzte Zipfel der Dachrinne nicht mehr in das Biotop hineinragt. Da sich das Biotop ja im Norden des Hauses befindet, kann jetzt eigentlich nur noch der Schatten des Hauses auf die Feuchtwiese fallen, aber wir haben den Lageplan ja zum Glueck in der Nacht gezeichnet und konnten somit die Schattengrenzen nicht feststellen. 

Was bedeutet das Ganze nun fuer das spaetere Wohlbefinden im Haus. Auf dem ersten Blick gibt es eigentlich aufgrund dieser Verschiebung keine wirklichen Einschraenkungen. Das Haus wird auf der gleichen Hoehe bleiben, dadurch wird wohl die Auffahrt zum Carport etwas steiler. Und die war vorher schon nicht ganz flach, wie man im Bild unten erkennen kann.



Damit habe ich doch nun wirklich einen schoenen Grund fuer einen Gelaendewagen, oder? Dem kann sogar meine Frau nicht widersprechen. Aber die wollte immer schon einen Range Rover haben, und jetzt geht das ja gar nicht mehr anders.

Ich finde wirklich, das sind richtig gute Nachrichten. Nicht wegen dem Gelaendewagen natuerlich, so ein Chelsea Traktor kommt mir nicht ins Haus. Die guten Nachrichten sind eher, dass es sich hier mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit um den wohl einzigen Einwand der Bauaufsichtsbehoerde handeln duerfte. Schliesslich laeuft in nur 20 Tagen die Frist bis zur Genehmigung aus. Und auch hat der Antrag schon ueber zwei Monate beim Amt gelegen, ist in der Zeit bestimmt schon von Hand zu Hand und Amt zu Amt gewandert. Haette man bei Einwaenden nicht schon eher etwas hoeren muessen? Jetzt eben diese Nachforderung und mit der koennen wir noch ganz gut leben.
Sollte da wirklich noch etwas passieren? Koennte es eventuell doch noch passieren, dass wir trotz Ueberarbeitung der Unterlagen mit weiteren nicht genehmigungsfaehigen Problemen rechnen muessen? Oder haette das die Frau vom Amt dann nicht schon im Brief der letzten Woche erwaehnen muessen?

Man weiss es nicht. Aber ich muss zugeben, es gibt einen kleinen Hauch von vorsichtigem Optimismus im Haus. Noch ist aber der Champagner nicht kalt gestellt, geschweige denn gekauft. Aber so langsam wird es spannend.


Sonntag, 8. Juli 2012

Sommer???

Ich kaufe hier in England nun nicht wirklich jeden Tag eine Tageszeitung. In den ersten Jahren habe ich da aus Gruenden einer gewisssen Integrationsbereitschaft ein paar mal zugegriffen, es aber dann aus Langeweile sein gelassen.
Die meisten englischen Tageszeitungen aehneln sich doch wirklich sehr. Auf der ersten Seite meistens nur eine einzige Headline und ganz kurze Story, dann ein wenig Politik - dort werden aber eigentlich nur britische Belange behandelt. In den letzten Wochen kam ab und zu auch mal Europa vor, zwischen den Zeilen konnte man dort durchaus eine gewisse Erleichterung erkennen, damals nicht Teil des Euro-Clubs geworden zu sein, aber das ist natuerlich nur meine Unterstellung. In der Mitte dieser Zeitungen kommen dann so interessante Themen wie Mode, Garten, Haeuser, Autos und Stories ueber sogenannte Fernseh-Celebrities - also Leute die ausserhalb Britanniens fast niemand kennt. Und der grosse Rest ist Sport - bestehend aus 60% Rugby, 20% Kricket und der Rest verteilt sich auf Fussball, Pferderennen und Tennis. Das variiert natuerlich, Tennis ist in diesen Tagen verstaendlicherweise etwas ueberrepraesentiert, schliesslich haben die lieben Briten seit 74 Jahren das erste Mal wieder einen ihrer Landsmaenner im Wimbledon Finale.

Also wie gesagt, ausser dass ich ab und zu eine kostenlose Zeitung im Flugzeug mitnehme, kaufe ich hier eigentlich keine Tageszeitungen. Ausser gestern, da hatte mich die Schlagzeile des Daily Express doch gefangen. Und nach kurzer Ueberlegung lag die Zeitung dann doch im Wagen. Ein Thema hatte ich oben doch noch vergessen. Ein Thema, ueber das Englaender auch sehr gerne reden und der Grund, warum ich die Zeitung gekauft habe: Das Wetter.


Folgt man der englischen Meinung, dann ist England das einzige Land der Welt, in dem soetwas wie Wetter ueberhaupt gibt. Alle anderen Laender haben Klima. Ich hatte das Thema Regen ja schon einmal in einem Beitrag uber das Queen Jubilaeum besprochen, wollte es aber aus gegebenen Grund doch noch einmal aufgreifen.
Kein Sommer - mal wieder? Stattdessen wieder nur Regen? Kann man da gar nichts machen? Wie man im unteren Bild erkennen kann, wurde das wohl durchaus versucht, aber recht erfolglos. 


Da stehen wir nun und suchen nach Moeglichkeiten, uns irgendwie wetterunabhaengig zu betaetigen. Zum Glueck gibt es ja Kinos und Schwimmhallen, in jeder Stadt gibt es mehrere dieser Indoor-Spielplaetze und auch in den Urlaub fahren viele Briten, wenn sie denn im Land bleiben muessen, bevorzugt in Parks wie Butlins. Das ist so eine Miniversion eines Disneyland - aber alles unter einem riesigen Kuppelzelt. Wetterunabhaengig eben.

Leider laesst sich nicht alles so wetterunabhaengig planen. Derzeit rennt ja die olympische Fackel quer duchs Land, und so viele Tunnel gibt es auch nicht, um da halbwegs trocken zu bleiben. Und so sieht das dann eben aus:

Seht ihr die Flamme? Ich nicht, wie soll die bei dem Wetter auch an bleiben. Aber keine Sorge, die Flamme reist im Bus in einem wetterfesten Container mit, Olympia findet also trotzdem statt. Und weil Englaender ja so gerne auf alles wetten, wurden auch schon die Chancen auf Regen waehrend der Eroeffnungszeremonie ausgerechnet. Das Ergebnis?   4:1 - also ist es viermal wahrscheinlicher, dass es waehrend dieser zwei Stunden regnet. Na dann.
Olympia ist auch nicht das einzige Sportereignis in diesen Tagen und Wochen, die vom Wetter betroffen sind oder noch werden. Wimbledon wurde, wie so oft schon in den letzten Jahren, immer wieder vom Regen unterbrochen, das freie Training am Freitag und Samstag bei der Formel 1 in Silverstone wurde abgebrochen und das Rennen am Sonntag sogar in Frage gestellt. Aber nicht nur in England spielt das Wetter verrueckt und stoert den Sport. Auch am Sachsenring bei der Motorrad WM sah es nicht viel besser aus.  

Eigentlich gibt es sowas wie schlechtes Wetter eigentlich nicht. Alles nur eine Frage der Einstellung und der richtigen Kleidung. Lassen wir das Thema Wetter also mal so, wie es es ist... wir koennen es ja eh nicht aendern.



Stattdessen, wie ich bereits angekuendigt hatte, wollte ich in den vielen Wochen, in denen bei unserem Hausbau nicht viel passiert, eben ueber andere Themen schreiben. Wetter bot sich da derzeit einfach nur an.
Auch bin ich ja bei der Beschreibung unseres Grundrisses noch nicht einmal ueber das erste Zimmer hinaus gekommen. Schreibe ich eben an dem Thema jetzt mal ein kleines Stueck weiter.

Wenn es draussen stuermt und regnet, eine Flutwarnung der naechsten folgt und man seine Autos nicht mehr in der Naehe von Fluessen parken soll, wenn auch im Fernsehen nichts gutes kommt, weil Wimbledon, Formel 1, Moto GP und auch Olympia wegen Regen abgesagt werden (ich uebertreibe) - und wenn man fuer einen Spaziergang gerade seinen Taucheranzug und seine Schwimmflossen nicht findet, dann sollte doch wenigstens das neue Haus irgendwie eine Moeglichkeit bereithalten, uns zu erwaermen und den Tag zu verschoenern. Und wo in einem Haus koennte es denn waermer sein, als in der eigenen kleinen Sauna. Schliessen wir also den ersten Raum des Hauses, oder besser des Wohnkellers, hier endlich ab und fuegen die Sued-Ost Ecke (links im Bild) hinzu.


Was man hier erkennen kann, wird leider auch nach der Aufstellung des Hauses vorerst nur auf dem Papier existieren. Denn der Einbau einer Sauna gehoert genauso wie der des kleines Bades oder der des im letzten Beitrag erwaehnten Pubs zum noch zu planenden Innenausbau des Wohnkellers. Aber wichtig war uns bei der Planung eben, dass bereits alle Anschluesse liegen werden , somit sollte der doch Einbau spielend leicht werden. Es koennte also irgendwann einmal eine Sauna in unserem Haus geben, ich kann es selbst kaum glauben.

Bisher gab es in meinem Leben nur eine kurze Phase, in der ich ein regelmaessiger Saunagaenger war. Das war die Phase, in der sich die Sauna eben genau da befand, wo sie im neuen Haus auch wieder hinkommen wird... im eigenen Keller. Und ja, so wohlhabend war ich schon einmal, wenn auch meine damalige Behausung nur ein Studentenwohnheim war. Danach habe ich zwar schon versucht, diesem Hobby weiter zu froenen, aber das war immer mit dem Verlassen des Hauses und einer recht weiten Fahrt verbunden. Dann musste meist ein in keinem Verhaeltnis stehendes Eintrittsgeld berappt werden um dann mit wildfremden Leuten gemeinsam zu schwitzen und dabei aufzupassen, wo man gerade hinguckt. Das Interesse liess jedenfalls recht schnell nach. Wird es sich mit einer eigenen Sauna wiederbeleben lassen, nun, wir werden es sehen. Das Kabel liegt erstmal.

Damit wollte ich den heutigen Beitrag eigentlich beenden. Jede Woche ein Stueckchen des geplanten Grundrisses, damit laesst sich die ereignisfreie Zeit bis zum Bau gut ueberbruecken. Aber es gab da einen Kommentar zu einem meiner frueheren Beitraege, wo gefragt wurde, wie es denn hier nun weitergegangen ist... und ob wir inzwischen ein Huf Haus haben. OK.. es gibt Informationsbedarf, schoen, auf diese Art zu erfahren, dass da draussen ein gewisses Interesse besteht. Hier also mal ein Update in schnellen Stichpunkten, damit die wenigen Ereignisse der letzten Wochen wenigstens kurz gewuerdigt werden.
  • Die Planung der Ausstattung wurde abgeschlossen. Unser Besuch in Hartenfels war ja schon Mitte April, innerhalb von zwei Tagen sind wir da durch alle moeglichen Haus-Komponenten gestuermt. Und trotzdem hat es danach mehr als zwei Monate gedauert und unendlich viele Emails und Telefonate gebraucht, um all diese Entscheidungen im sogenannten Austattungsprotokoll festzuschreiben. Ich werde ueber die interessantesten dieser Fragen und Antworten, die sich dabei ergaben, noch ausfuehrlich schreiben. Aber immerhin gibt es jetzt ein unterschriebenes Protokoll mit den verbundenen Kosten und das macht die weitere Planung der Finanzen schon etwas einfacher. Und als Tip fuer alle zukuenftigen Huf Bauherren, nehmt euch viel Zeit, die verschiedenen Versionen des Protokolls bis zur Unterschrift mehrfach zu lesen und wirklich genau zu pruefen. Dieses Dokument wird die Bibel des Hausbaus sein. Was da nicht steht wird auch nicht gebaut, jeder Fehler wird also richtige Folgen haben. 
  • Es gibt Entwicklungen bei der Entscheidung zur Heizungsart (Erdwaerme) und des Dachs (Schiefer). Dazu auch mehr in spaeteren Beitraegen. Aber immerhin wissen wir jetzt, was sowas kostet - auch sehr hilfreich.
  • Wenig Neuigkeiten gibt es bei der Baugenehmigung. Den Brief, dass die Unterlagen vollstaendig sind, haben wir schon seit fast zwei Monaten, am 10.August laeuft die Drei Monate Frist ab, nach der der Antrag als automatisch genehmigt gilt. Aber darauf vertrauen wir mal lieber nicht. Immerhin konnte ich in einem dieser Formularen lesen, dass es hilfreich waere, wenn auch die zukuenftigen Nachbarn ueber die Plaene informiert sind und diese im Prinzip keine Einwaende gegen die Lage und Form des zukuenftigen Hauses haben. Also wurde flugs ein kleines Anschreiben mit einer Kopie des Lageplanes erstellt und nach Waltersdorf gesendet. Daumen druecken, dass es da keine Probleme gibt, laut den saechsischen Gesetzen ist zwar keine Zustimmung fuer die Erteilung einer Genehmigung erforderlich, aber stoeren wuerde diese sicher nicht. Und wir wollen ja eine gute Nachbarschaft, genau!
  • Gute Neuigkeiten gib es von der Seite des deutschen Arbeitsvertrages, eine der Vorbedingungen fuer eine moegliche Finanzierung. Es gibt erste Signale der deutschen Personalabteilung, dass im August wohl mit der Uebersendung des Vertrages zu rechnen ist, ich soll schonmal meine ganzen Zeugnisse seit Abitur sammeln und uebersenden und mich langsam um eine deutsche Krankenversicherung kuemmern. Anscheinend musste das Ganze nun doch nicht durch das Standard - Bewerbungsverfahren - was den Vorgang doch um einiges beschleunigt hat. Immerhin scheint meine groesste Sorge, die ich mit der Verzoegerung bei der Finanzierung verbunden habe, dass sich die Zinsen fuer Baugeld extrem erhoehen, nicht einzutreten. Als freundliche Geste der EZB wurden die Leitzinsen gerade noch rechtzeitig gesenkt, was einen sehr positiven Knick nach unten bei den Zinsen nach sich zog. Haette ich damals im November eine Finanzierung sofort bekommen, ich haette fast 0.5% mehr bezahlt als heute, und das, obwohl mir damals gesagt wurde, ich solle so schnell wie moeglich eine Entscheidung treffen, die Zinsen wuerden in sehr kurzer Zeit steigen. Glueck gehabt, hoffentlich haelt das noch bis Ende August an, wenn ich mit meinem Antrag bei den Banken wohl vorstellig werde.
Rueckbetrachtend, so ganz ereignisfrei waren die letzten Wochen dann doch nicht. Aber die meiste Zeit verbringen wir eben doch mit Warten. Warten auf Ereignisse und Entwicklungen, auf die wir nicht viel Einfluss haben. Neidisch lese ich in anderen Bautagebuechern, wie da langsam die Keller und Erdgeschosse wachsen, bei einem Studienkumpel begann sogar schon der Innenausbau. Und alle haben zu mehr oder weniger der gleichen Zeit angefangen. Nur gegen meine Schwester bin ich noch im Rennen, die hatten die erste Ablehnung ihrer Baugenehmigung schon im Briefkasten, aber das will ich mal nicht als schlechtes Zeichen gelten lassen. Im Gegensatz, ich suche einfach nach guten Zeichen und Signalen.. und da reicht mir schon, dass Huf Haus im Facebook letzten Freitag 1973 Freunde hatte. 1973 - das ist mein Geburtsjahr, na was soll denn jetzt noch schiefgehen?